Metaverse-Trends & die neuen Herausforderungen wie Konnektivität, Immersivität & Dezentralisierung

Das Metaverse kommt. Auch wenn es vermutlich nicht genau das Metaverse sein wird, das gegenwärtig Mark Zuckerbergs Konzern Meta als Vision des Web 3.0 propagiert wird. Denn nicht nur Meta, sondern viele weitere Unternehmen arbeiten gerade gleichzeitig daran, ihre eigene Vorstellung einer virtuellen Welt zu verwirklichen, in der Menschen ebenso arbeiten wie auch ihre Freizeit verbringen werden.

So entstehen gleichzeitig viele virtuelle Welten – mit unterschiedlichen Zielsetzungen: Manche von diesen sind von vornherein so konzipiert, dass sie möglichst vielen Menschen offenstehen – die bekanntesten darunter sind Decentraland und The Sandbox. Viele dieser Metaversen sind so konzipiert, dass sie eine zur Realität parallel existierende Welt schaffen, in denen Besucher virtuell dieselben Dinge tun können wie dort: Freizeit genießen, Abenteuer erleben, Produkte der Lieblingsbrands shoppen, Konzerte angesagter Bands besuchen, mit anderen Menschen kommunizieren oder einfach nur relaxen, aber auch das Arbeiten und kreativ Tätig sein über zeitliche und räumliche Grenzen hinweg gehören dazu.

Ein großes Ziel dabei ist, die Grenzen zwischen realer und simulierter Welt durchlässiger zu machen. Techniken wie Augmented Reality tragen schon längst dazu bei, virtuelle Dinge und Wesen IRL – in real life – erlebbar zu machen. Das „Pokémon Go“-Fieber vor einigen Jahren hat bereits gezeigt, wie groß die Bereitschaft von Menschen ist, sich damit zu befassen.

Damit das auch im Metaverse funktioniert, sind Lösungen erforderlich – wie es die Gaming-Welten bereits vormachen: Als Avatar kann man dort in verschiedene Rollen schlüpfen und die Gestalt von Phantasiefiguren annehmen. Im Metaverse hingegen ist mehr Realismus gefragt, auch wenn man nicht an die Gesetze der physikalischen Welt gebunden ist.

Anhand eines (nicht ganz ernst gemeinten) Selbstversuchs, auf der Decentraland Webseite einen selbstähnlichen Avatar zu kreieren, werden die vorhandenen Schwierigkeiten verdeutlicht, sich mit „seinem“ Avatar zu identifizieren.

Die neuen Herausforderungen des Metaverse

Das Metaversum ist dabei von drei grundlegenden Anforderungen geprägt, die es von früheren Versuchen, eine dauerhaft lebensfähige virtuelle Realität zu erschaffen, deutlich unterscheiden: Konnektivität, Immersivität und Dezentralisierung.

Konnektivität

Der Megatrend Konnektivität umfasst das dominierende Prinzip der Gesellschaft im 21. Jahrhundert: Die Vernetzung von bisher vorher getrennten sozialen Bereichen auf der Basis von digitalisierten Infrastrukturen und Kommunikationstechnologien. Durch die Forcierung der Konnektivität gerade mit dem Metaverse wird sich unser Lebensstil wie auch das Arbeiten grundlegend ändern. Bisher gültige soziokulturelle Codes werden dabei von neuen abgelöst, für die es auch noch keine empirischen Daten gibt.

Nicht von ungefähr ist in diesem Zusammenhang daher die Rede von dem neuen Begriff der Real-Digitalität, der das neue Verständnis der vernetzten Realität umschreibt: An die Stelle der bisherigen, traditionellen Trennung zwischen dem Realen oder Analogen und dem Digitalen tritt eine Symbiose aus beiden Dimensionen, die beide Bereiche ausbalanciert und damit gleichermaßen Gültigkeit gibt.

Digitale Technologien durchdringen zunehmend sämtliche Lebensbereiche und erzeugen eine Art virtuelles Abbild unserer selbst, das aus gesammelten User-Daten gespeist und aktualisiert wird. Im Fokus stehen dabei menschliche Bedürfnisse – und unvermeidbar auch deren Beeinflussung durch Marketing-Strategien. Neue, rein digitale Geschäftsmodelle werden daraufhin modelliert, in Verbindung mit der Gestaltung von ebenfalls neuen, bisher unbekannten Produkten und Services.

Das Metaverse wird daher sicher auch ein Ort von personalisierten Werbestrategien werden, aber auch eine Chance für den Einzelnen bereithalten, die Rechte an den persönlichen Daten besser nutzen zu können und daraus einen Gewinn zu erzielen.
Sharing-Plattformen ermöglichen ebenfalls neue Chancen, Geld zu verdienen, Streaming-Modelle werden traditionelle Businessformen ablösen. Schließlich werden auch Künstliche Intelligenz (KI) Technologien dazu beitragen, die zunehmend größeren Mengen an Daten prägnanter zu modellieren und genauere Vorhersagen zu treffen.

Immersivität

Einen großen Beitrag zur umfassenderen Konnektivität wird bereits auf technischem Gebiet mit dem Vorantreiben der Immersivität durch das Design neuer Interfaces – Stichwort UI/UX – geleistet, die den Übergang zwischen Virtualität und Realität zusehends verwischen. Damit ist gemeint, dass die Simulationstechniken immer differenzierter und ausgereifter werden, um das Eintauchen des Users in das Metaverse noch weiter zu intensivieren.

Der Fokus beim User Interface Design liegt dabei auf einer visuellen Gestaltung digitaler Anwendungen, die sich durch eine effiziente und zugleich effektive Usability auszeichnet. Ziel ist eine möglichst intuitive Bedienbarkeit, was eine konsistente Gestaltung über alle Touchpoints – i.e. Devices – voraussetzt.

Damit eng verbunden ist ein überzeugendes User Experience (UX) Design, welches eine möglichst hohe Intensität des virtuellen Erlebnisses zum Ziel hat. Gemeinsam erzeugen UI und UX eine überzeugende Simulation, wobei sich das UI-Design auf den optimalen Look einer digitalen Anwendung fokussiert und das UX-Design auf das besondere Feeling.

Je besser es dabei gelingt, die Grenzen zwischen Virtualität und Realität aufzulösen, umso leichter sind User bereit, zwischen beiden hin und her zu wechseln bzw. diese sogar parallel zu erleben. AR – Augmented Reality – und VR – Virtual Reality – Techniken werden folglich Hand in Hand gehen, um ein bisher unbekanntes User-Erlebnis zu schaffen.

Dezentralisierung

Auch wenn diese selbst kein unmittelbares Nutzererlebnis darstellt, so macht erst die Dezentralisierung die besondere Architektur und gewissermaßen das Backbone eines Metaversums aus. Stichwort NFT: Es war einmal ... eine virtuelle Parallelwelt mit Namen Second Life – die nicht zuletzt wegen ihrer verheerenden Systemabstürze von sich reden machte. User, die zwar ein explizites Urheberrecht an ihren virtuellen Produkten sowie der dort gültigen Währung hatten, aber kein Mitbestimmungsrecht, verloren dabei alles, ohne ein Recht auf Ersatz bzw. Wiedergutmachung, da dieses von dem Recht auf Eigentum an der Software der Betreiber unterlaufen wurde.

Mit der Blockchain-Technologie und dem zugrunde liegenden Prinzip der Dezentralisierung sind Daten im Metaversum sowohl sicher als auch transparent – übrigens ein großer Unterschied zu dem von Mark Zuckerberg und Meta propagierten Metaverse, bei dem es sich um ein zentralisiertes Ökosystem handelt, in dem User-Daten in den Händen von Facebook zur weiteren Nutzung verbleiben sollen.

Die Registrierung von Eigentum bzw. Assets als Non-fungible Token in der Blockchain ist dabei ein wichtiger Faktor, der den Handel mit virtuellen Gütern – im Massen- wie auch zuletzt im Luxus-Segment – lebendig hält und als Motor antreibt, da die Eigentümer darauf vertrauen können, dass diese vor Verlust – und in der Regel auch vor Diebstahl – geschützt sind.

Denn durch die Technik der kryptographischen Verkettung in einem vollkommen transparenten, dezentral geführten Buchführungssystem werden nachträgliche Manipulationen oder das Eliminieren von Transaktionen oder Verträgen fast völlig verhindert. Dies ist in gewisser Weise ein Verdienst der Kryptowährungen, die gegenüber den bisherigen zentral organisierten Währungssystemen ein Plus an Sicherheit bedeuten und erst die Erzeugung von NFTs ermöglichten. Erst die Blockchain hat die Verschiebung der Kontrolle weg von klassischen staatlichen Instanzen und etablierten Anbietern hin zu einem Netzwerk von dezentral organisierten Rechnern ermöglicht, das sich selbst kontrolliert und keiner anderen Instanz verpflichtet ist.

WebMe – ich und mein Avatar

Im Mittelpunkt des Metaverse steht dabei natürlich der Mensch – beziehungsweise der real existierende Mensch gemeinsam mit seinem Avatar. Dieses virtuelle Pendant soll die User-Experience – wie es so schön heißt – steigern. Was Decentraland und The Sandbox in punkto virtuelle Persönlichkeit bereits haben, soll es dann auch in anderen Metaversen geben: eine Art digitales Spiegelbild, mit dem man sich dort fortbewegt sowie auch Handlungen ausführen kann – genau wie IRL – im „echten“ Leben. Wie sehr ein solcher Avatar dazu geeignet ist, die Identifikation mit ihm zu erleichtern, ist allerdings je nach virtueller Plattform höchst unterschiedlich.

Selbstversuch als Avatar in Decentraland

Der Selbstversuch, sich in Decentraland (als Gast) einen Avatar zu bauen, scheiterte allerdings vollkommen: Aus den als Baukasten angelegten angebotenen verschiedenen Elementen bzw. Körperteilen war es nicht möglich, eine auch nur annähernd selbstähnliche Figur zu bauen: Weder stand eine Körperstatur mit (wenn auch nur mäßigem) Übergewicht zur Auswahl, noch eine Frisur mit deutlich geringerem Haar (den Irokesenschnitt mal außen vor gelassen) oder ein Gesicht, das ein Alter jenseits der Mitte zwanzig zeigte.

Stattdessen standen ausschließlich vollschlanke, im Habitus an Studenten oder Nerds erinnernde Männer mit einem runden Kopf und Knopfaugen zur Auswahl, dazu allerdings eine Vielzahl an Bärten und Zauselfrisuren – Ähnlichkeit mit lebenden Menschen wohl vollkommen ausgeschlossen bzw. gar nicht beabsichtigt.

Von dem an Klemmbausteine erinnernden Voxel-Stil der Figuren in The Sandbox erst gar nicht zu reden ... Da hilft es nach Meinung des Autors auch wenig, dass dieser menschliche Baukasten durch die Möglichkeit aufgehübscht wird, persönliche NFTs in Form von Wearables anziehen zu können. Gamer werden damit sicher keine Probleme haben, aber eine Ritterrüstung oder ein Raumanzug ist wiederum nicht die passende Kleidung für ein Business-Meeting mit dem Chef des eigenen Unternehmens, wenn man an den Alltag denkt ...

Was also die Möglichkeiten angeht, eine realistische Entsprechung der eigenen Figur im Metaverse zu erzeugen, mit der man sich identifizieren kann, so ist auf diesen Plattformen noch viel Luft nach oben.

Mixed Reality Mesh

Eine wesentlich überzeugendere Lösung für Avatare stellt demgegenüber das Projekt „Microsoft Mesh for Teams“ dar: Dabei handelt es sich um eine von Microsoft entwickelte Mixed-Reality-Plattform, auf der User über realistisch gestaltete Hologramme in einem virtuellen Raum einander begegnen können. Online-Meetings können damit über verschiedene Kontinente hinweg stattfinden, bei denen die Teilnehmer nicht nur miteinander sprechen, sondern auch gemeinsam agieren – beispielsweise, indem sie dort gemeinsam an virtuellen Modellen arbeiten bzw. damit experimentieren.

Die Avatare erlauben dabei deutlich realistischere Darstellungsmöglichkeiten, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Dazu hat Microsoft eine eigene VR-Brille entwickelt, die HoloLens. Dieser kabellose, holografische Computer erzeugt für Anwender eine sogenannte „gemischte Realität“ oder Mixed Reality, die sie in „ihrer“ realen Welt sehen und dabei sowohl über Sprache als auch Gesten interagieren können.

 Mesh for Teams liefert somit ein überzeugendes Beispiel, wie das Zusammenspiel aus Augmented Reality, Virtual Reality und Avatar aussehen kann. Arbeitssituationen und -orte, die einem Online-Game entsprungen sein könnten, mögen vielleicht auf den ersten Blick wesentlich attraktiver erscheinen, doch auf lange Sicht stellt sich dabei sicher ein Abnutzungseffekt ein. Virtuelle „Normalität“ ist dann das interessantere Abenteuer im Metaverse.

So kannst du mit uns zusammenarbeiten

Die Smart A hilft Unternehmen, Selbständigen und Startups sich im Bereich NFT und Blockchain langfristig, nachhaltig und erfolgreich zu positionieren.

Beratung

Als Mitglied unseres Smart A World Clubs erhältst du unsere besten Tipps und Feedback zu deiner Unternehmensstrategie. Auf Wunsch kannst du bei uns auch eine 1:1 Beratung anfragen.

Kostenlose Webinare

Für den Einstieg in die Welt und Chancen der NFTs und des Metaverse, veranstalten wir regelmäßig Webinare. Melde dich dazu gerne kostenlos an oder lass dich auf die Whitelist setzen, um vom nächsten Launch zu erfahren.

Done4you

Dein Unternehmen plant einen größeren Eintritt in den NFT oder Metaverse Space? Dann können wir mit unserem Team aus Blockchain- und Marketing-Experten deinen Launch professionell planen und erfolgreich umsetzen.

Mehr NFT & Metaverse Insights?