Die (unsichtbaren) Architekten des Metaverse

Wenn man Neues über das Metaversum liest, fallen diese Namen am häufigsten: Meta Platforms aka Facebook, Decentraland, The Sandbox, Roblox. Weniger bekannt, dafür allerdings mindestens genauso wichtig wie jene sind andere Unternehmen, die im Hintergrund aktiv sind und erst die Technologie, Plattformen und das Know-how zur Verfügung stellen, damit jedes dieser Metaversen überhaupt Gestalt annehmen kann. Dieser Beitrag stellt die wichtigsten von ihnen vor und erklärt, welchen Anteil Nvidia, Autodesk, Unity und Matterport für Meta und Co. sowie viele weitere große Technik-Konzerne haben, um deren Visionen Wirklichkeit werden zu lassen.

Nvidia Omniverse

Die Nvidia Corporation gilt als einer der größten Entwickler von Grafikprozessoren sowie Chipsätzen für PCs, Server und vor allem Spielkonsolen, insbesondere und auch als Erfinder des Grafikprozessors (GPU), mit dem interaktive, animierte Grafiken auf den unterschiedlichsten Endgeräten erstellt werden und störungsfrei funktionieren können, um Nutzern beim Ansehen von Filmen oder Spielen von Online-Games ein möglichst intensives Erlebnis zu ermöglichen.

Universal Scene Description für industrielle Metaverse-Anwendungen

Der Name Nvidia fiel in letzter Zeit häufig durch die weit reichende Etablierung von Universal Scene Description (USD), einem von Pixar entwickeltes Open-Source-Framework und eine quelloffene, erweiterbare Sprache, die insbesondere für die Darstellung von 3D-Welten geeignet ist und als wichtige Grundlage für das offene Metaverse dient, so dass sie von vielen Entwicklern genutzt wird.

Ziel dieses Projekts, an dem große internationale Konzerne wie Adobe, Autodesk und Siemens beteiligt sind, ist, die Eigenschaften von USD über visuelle Effekte hinaus zu erweitern. USD soll hauptsächlich als Grundlage für industrielle Metaverse-Anwendungen in den Bereichen Maschinenbau und Fertigung, aber auch für Architektur, wissenschaftliches Computing, Robotik sowie digitale Zwillinge eingesetzt werden. Gerade letztere werden in vielen Unternehmensbereichen immer mehr eingesetzt, um unterschiedlichste Prozesse bei der Entwicklung und Produktion usw. zu simulieren, wodurch deren Effizienz optimiert, die Fehlerquote minimiert und die Entwicklungszyklen verkürzt werden.

Nvidia Omniverse für schrankenlose virtuelle Zusammenarbeit

In diesem Zuge hat Nvidia außerdem Omniverse entwickelt – wortwörtlich das „Alluniversum“ – eine skalierbare Softwareplattform, die auf Pixars Universal Scene und der eigenen RTX-Technologie basiert – Ray Tracing Texel eXtreme ist eine professionelle High-End visuelle Computing-Plattform – und die es Entwicklern und Ingenieuren ermöglicht, von ganz unterschiedlichen Standorten aus virtuell gemeinsam an den unterschiedlichsten Projekten zu arbeiten:

Im Omniverse können 3D-Simulationen von Objekten und Umgebungen in Echtzeit erstellt werden, die physikalisch genau funktionieren, so dass diese als vollwertiger Ersatz für reale Maschinen, Situationen oder Prozesse dienen können.


Wichtige Anwendungsmöglichkeiten für das Omniverse sieht Nvidia vor allem bei der Erstellung der bereits erwähnten digitalen Zwillinge, die nicht nur in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen, sondern auch bei der Stadtplanung, in der Logistik bei der Optimierung von Lagerhäusern usw.

Ein weiterer Vorteil des Omniverse ist dessen hohe Kompatibilität mit anderen Anwendungen, so dass 3D-Designer auch auf verschiedenen Software-Plattformen arbeiten können.

Zudem lassen sich die im Omniverse erstellten Simulationen durch die Eingabe von Daten in Echtzeit laufend synchronisieren und mit KI-Technologien kombinieren. Omniverse revolutioniert damit die Art und Weise, wie gerade Teams zusammenarbeiten können, um Synergien zu erzeugen und die Kreativität zu steigern. Aber auch Einzelpersonen können Omniverse nutzen, um ihre Ideen effizient weiterzuentwickeln und zu verwirklichen.

Gerade auch für den nicht-industriellen Bereich und auf virtuellen Erlebnisplattformen bietet Omniverse Anwendungsmöglichkeiten: Entwickler können gemeinsam zuerst auf der Plattform neue Spaces usw. erschaffen und diese anschließend in ein Metaverse transferieren.

Autodesk

Auch Autodesk gehört zu den weltweit führenden Unternehmen für Software, die auf die digitale 2D- sowie 3D-Konstruktion und -Entwicklung spezialisiert ist, sie stellt insbesondere Tools für Branchen wie Architektur, Ingenieur- und Bauwesen sowie Produktdesign, aber auch für die Spiele- und Unterhaltungsbranche zur Verfügung. Am bekanntesten sind vor allem die AutoCAD Programme von Autodesk, die als Standardsoftware von vielen Unternehmen in der Industrie und Projektentwicklung eingesetzt werden, um komplexe Objekte zu modellieren sowie hochauflösend zu rendern, um möglichst wirklichkeitsgetreue Simulationen zu erzeugen.

Metaverse-Partnerschaft mit The Will und IrisVR

Autodesk gilt deshalb als wichtiger Technologie-Partner bei der Entwicklung des Metaverse, da das Unternehmen sich besonders auf die Steigerung der Immersion von Usern via Extended Reality fokussiert hat. Dazu ging Autodesk eine Kollaboration mit zwei führenden Unternehmern auf diesem Gebiet ein: The Will und IrisVR.

The Wild ist eine immersive Cloud-basierende, Extended Reality (XR) Plattform für Remote-Zusammenarbeit speziell in den Bereichen Architektur und Design, auf der Ingenieure und Entwickler global an Projekten für Augmented Reality und Virtualität zusammenarbeiten können. Ziel der XR-Plattform von The Wild ist, die Effizienz von AEC (Architecture, Engineering & Construction) Workflows mit detaillierten, leistungsstarken Entwürfen von Gebäude- und Infrastrukturen zu verbessern.

IrisVR gehört zu den führenden Unternehmen im Bereich immersives Design und Zusammenarbeit. Das IrisVR Flagship-Produkt, Prospect, wird gleichermaßen von BIM (Building Information Modeling) und VDC (Virtual Design and Construction) Teams geschätzt, denn es liest und transferiert 3D-Daten effektiv in immersive, navigierbare Simulationen von virtuellen Räumlichkeiten, in denen User sich 360° bewegen können.

Extended Reality

Zusammen mit The Will und IrisVR entwickelt Autodesk die Möglichkeiten der Extended Reality (XR) weiter. Als XR bezeichnet man eine Mischform von AR, VR und MR (Mixed Reality), die besonders für komplexe Mensch-Maschine-Interaktionen konzipiert ist. Ziel der Zusammenarbeit ist, gerade professionellen Anwendern aus dem AEC-Bereich einen dem Metaverse vergleichbaren Ort zu bieten, an dem diese über alle Grenzen hinweg interagieren und zusammenarbeiten.

Doch Metaversen, in denen XR eine große Bedeutung hat, sind nicht nur in industriellen Sektoren wie zum Beispiel der Fertigungsindustrie zu finden, auch im Unterhaltungssektor spielt diese Technologie eine wichtige Rolle, da sie die umfassende wirklichkeitsgetreue Interaktion zwischen Avataren und Maschinen sowie Geräten ermöglicht, so dass letztere auch zu Schulungszwecken besser verstanden, aber auch genauso wie in der Wirklichkeit auch bedient werden können.

Unity – dApps für das Metaverse

Unity Software ist ein Software-Unternehmen in San Francisco, das sich auf die Entwicklung von Videospielen spezialisiert hat. Seine Bedeutung für die Gestaltung von Metaversen liegt jedoch in der gleichnamigen Spiele-Engine Unity, die wie eine Software funktioniert und vor allem für die Entwicklung von Videospielen und Online-Games genutzt wird, aber auch für andere digitale Anwendungen. Über 1,5 Mio. Entwickler weltweit nutzen jeden Monat Unity und mit Unity erstellte Anwendungen werden von ca. 2 Mrd. aktiven Usern verwendet. Außer Spiele-Entwicklern ist Unity auch für Architekten, Ingenieure in der Automobilindustrie sowie Filmemacher interessant, da diese hier eine große Auswahl an Gestaltungselementen vorfinden.

Auf Unity erstellte Anwendungen werden auf mehr als 20 verschiedenen Plattformen vertrieben, unter anderem das Apple Betriebssystem iOS sowie Android und Microsoft, PlayStation und Nintendo.

Weta Digital für Unity

Unity legt besonderen Wert auf eine umfassende, künstlerisch hochwertige Bibliothek für Kreative, um anspruchsvolle Welten zu gestalten. Dazu erwarb das Unternehmen das Effektstudio Weta Digital, das vor allem durch Blockbuster wie Herr der Ringe, Avatar und Planet der Affen bekannt ist. Entwickler erhalten mit Unity dadurch Zugriff auf dessen hochwertige Asset-Bibliothek, die neben Menschen, einer vielfältigen Flora und Fauna auch ganze Städte und Landschaften, Artefakte usw. für Animationen enthält. Anwender können daher mit Unity hochinteressante, ästhetisch attraktive Infrastrukturen im Metaverse verwirklichen.

Metaverse dApps

Auch die Erstellung von Metaverse dApps ist mit dem Unity Asset Store ganz einfach. Damit können nicht nur fantastische Avatare und dazugehörige Welten erschaffen werden, die Software eignet sich ebenso dafür, Apps für Schulungen und Ausbildungszwecke zu erstellen. Beispielsweise kann ein detailliertes 3D-Modell eines Automotors erzeugt werden, das gegenüber dem realen Objekt den Vorteil hat, dass alle Komponenten optisch zugänglich sind.

Matterport

Das US-Unternehmen Matterport ist spezialisiert auf die digitale Erfassung von Innenräumen und gehört dadurch gegenwärtig zu den interessantesten Baumeistern von Metaverses. Marken, die zum Beispiel in einer virtuellen Welt einen 1:1 entsprechenden Zwilling eines realen Stores reproduzieren möchten, können diesen mit Matterport komplett digitalisieren und als begehbares 360° 3D-Panorama in einem Metaverse reproduzieren. Dazu hat das Unternehmen Matterport Digital Twins entwickelt, eine 3D-Plattform für die Erfassung physischer Infrastrukturen inklusive ihrer differenzierten Gestaltung. Bislang wurden mit Matterport Technologie Simulationen für 18 Milliarden Quadratmeter Fläche erstellt.

Zusammenarbeit mit Facebook – Habitat

Bekannt wurde Matterport vor allem durch die Zusammenarbeit mit Meta Platforms, um „Habitat“ zu entwickeln, den bislang größten 3D-Datensatz von Innenräumen zu Wohn- und Gewerberäumen aus unterschiedlichen Zeiten. Habitat wurde ausschließlich für akademische, nichtkommerzielle Zwecke erstellt und dient vor allem als Simulationsplattform von Facebook AI für Forschungen im Bereich Embodied AI: Mittels der erfassten Räume sollen Roboter und virtuelle KI-Assistenten lernen, die physische Welt zu verstehen und mit ihr zu interagieren.

Digitale Zwillinge im Metaverse

Mit Matterport erstellte digitale Zwillinge sind auch für Immobilien-Makler interessant, um Häuser digital präsentieren und mittels VR-Equipment auch begehbar zu machen. Ebenso ist die Um- und Neugestaltung von Räumlichkeiten möglich. Auch in der Versicherungsbranche können digitale Zwillinge für die Dokumentation über den Zustand von Immobilien eingesetzt werden, zum Beispiel für das Schadensmanagement. Auch Amazon Web Services (AWS) nutzt Matterport Know-how, um digitale Zwillingslösungen für das Internet of Things (IoT) und Smart Homes zu schaffen.


Das Ziel der Metaversen, die Grenzen zwischen Realität und Virtualität möglichst zu verwischen, kann mit der Technologie von Matterport noch weiter vorangetrieben werden: Durch die komplette Erfassung eines real existierenden Stores inklusive dessen besonderer Gestaltung und seine identische virtuelle Nachbildung werden User sich darin genauso orientieren können wie in einer ihnen bereits bekannten Umgebung, was das Shopping-Erlebnis im Metaverse noch immersiver macht.

Die Vision eines allumfassenden Metaverse ruht auf den Schultern solcher Technologie-Unternehmen wie den hier vorgestellten – und deren eigenen Visionen, wie Realität virtuell werden kann.

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